Das im Jahre 1994 eröffnete Grafikmuseum Stiftung Schreiner in Bad Steben feiert seine 30jährige Erfolgsgeschichte mit der opulenten Schau „Grafik aus Bulgarien“ und stellt aus diesem Anlass dessen erstes wissenschaftliches Bestandsverzeichnis vor. Stefanie Barbara Schreiner hat dem Museum wiederholt eine überaus großzügige Schenkung überlassen, die bis zum 26. Januar 2025 zu bestaunen ist. Ausstellung und Publikation stehen unter der Schirmherrschaft des Botschafters der Republik Bulgarien in der Bundesrepublik Deutschland S.E. Herrn Grigor Porozhanov, der in Begleitung des Leiters des Bulgarischen Kulturinstituts Berlin Herrn Borislav Petranov als Ehrengast empfangen wurde und sich in das Goldene Buch vom Markt Bad Steben eingetragen hat. Foto (v. re. n. li.): Museumsgründerin Stefanie Barbara Schreiner, der Erste Bürgermeister vom Markt Bad Steben Bert Horn, S.E. der Botschafter Herr Grigor Porozhanov, Museumsleiter Dr. Tobias Ertel, Landrat des Landkreises Hof Dr. Oliver Bär, Kurdirektor Otmar Lang, Zweiter und Dritter Bürgermeister vom Markt Bad Steben Wolfgang Gärtner und Maximilian Stöckl sowie Vertreter der Fraktionen des Bad Stebener Gemeinderats.
Dr. Tobias Ertel
Symbole offenbaren, markieren einen nicht geahnten Sinn hinter den Dingen, indem sie Begriffe, Ideen, Konzepte und Formeln anschaulich vor Augen führen. Hierbei loten sie kaum mehr sagbare Zwischenbereiche der inneren wie äußeren Wirklichkeit des Menschen aus. Als Sinnbilder deuten und ordnen sie Welt, die somit lesbar wird. Dieser besonderen Magie spürt die internationale Schau zum 30-jährigen Bestehen des Grafikmuseums Stiftung Schreiner nach. Sie stellt Werke von Robert Baramov und Dimo Kolibarov aus Bulgarien, Regina Franke, Michael Grossmann, Franz Hoke, Reiner Schwarz, Anna Franziska Schwarzbach, Erik Seidel und Hans Ticha aus Deutschland, Zbigniew Gorlak, Łukasz Butowski, Magdalena Hanysz-Stefańska, Barbara Kasperczyk, Katarzyna Kroczek-Wasińska, Katarzyna Łukasik, Henryk Ożóg, Wojciech Sęczawa, Piotr Sonnewend, Krzysztof Tomalski, Małgorzata Warlikowska, Tomasz Westrych, Tomasz Winiarski und Dominik Włodarek aus Polen, Dorél Dobocan aus Rumänien und Jaroslav Šváb aus Tschechien vor.
Dr. Tobias Ertel
Positionen der deutschen Nachkriegsmoderne in Ost und West. Eine Privatsammlung. Privatsammler wie die noch unbekannte Stiftung WRT bieten den anderen Weltsichten und neuen Utopien der Moderne ein wichtiges Forum. Präsentiert werden aus deren reichem Kontinuum
einzelne zwischen 1925 und 2000 entstandene Positionen. Der Fokus liegt hier auf der deutschen Nachkriegsmoderne in Ost und West mit ihren hochgradig individuellen Ausdrucksweisen und Bildsprachen. Vertreten sind Max Ackermann, Gerhard Altenbourg, Willi Baumeister, Jürgen Brodwolf, Carlfriedrich Claus, Raimund Girke, Hermann Glöckner, Eberhard Göschel, Rudolf Jahns, Michael Morgner, Emil Schumacher, Max Uhlig und Fritz Winter. Deren souveräne Wege zeichnen ein spannungsreiches Panorama der deutsch-deutschen Gegenwartskunst, das hierauf eine neue Perspektive eröffnet.
Dr. Tobias Ertel
Hans Scheibs (* 1949) Generalthema ist das Sehen im genauen Beobachten, das regelrecht ins Mark trifft. Jedoch ergeht er sich nicht im weitschweifigen Fabulieren. Um höchste Klarheit in der Aussage zu erzielen, unterwirft er das grafische Vokabular der Kaltnadel als seinem ureigensten Ausdrucksmittel der äußersten Reduktion: Nervös-flirrende Linien und dicht gesetzte Strichbündel in kräftigem Schwarz erschaffen ein Panoptikum der Sichtweisen auf Menschliches, Allzumenschliches. Hierbei konzentriert er sich motivisch ausschließlich auf die Figur, die bei ihm Existentielles berührt und somit zur ikonischen Chiffre für die satirische Analyse der unmittelbaren Gegenwart wird. In fünf thematisch nach Akt, Landschaft, Köpfen und Tieren sowie Porträts inklusive Selbstbildnissen geordneten Räumen werden erstmals die zwischen 1977 und 2023 entstandenen Werke präsentiert.
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